21 · Voreiszeitliche Pflanzen

In der vergangenen Eiszeit hielt Väterchen Frost ganz Bayern fest im Griff - fast der ganze Boden war meterdick mit Eis bedeckt. Die bis dahin typischen Hochgebirgspflanzen wurden in den wärmeren Süden Europas verdrängt. Für die Auswanderer gab es kein Zurück mehr. Denn einmal vertrieben, war es für diese Pflanzen unmöglich, in ihre ursprüngliche Heimat zurückzukehren, als es wieder wärmer wurde: Das Gebirge der Alpen versperrte ihnen den Weg zurück in den Norden. Die voreiszeitliche Alpenflora war ausgestorben! Ganz ausgestorben? Nein, auf hochaufragenden Bergkuppen, die über das Gletschereis hinausragten, sogenannten Nunataks, konnte manche Pflanze die Eiseskälte überdauern.

Eine solche aus dem Eis herausragende Steininsel wurde hier symbolisch nachgebaut aus meterhohen Steinsäulen aus Basalt, der aus der gleichen voreiszeitlichen Zeit, der Tertiärzeit, stammt wie die hier wachsenden Pflanzen.

Voreiszeitliche Pflanzen

Kärntner Kuhtritt - Totgeglaubte leben länger

Zeigerpflanze Der Kärntner Kuhtritt (Wulfenia carinthiaca) wurde benannt nach seinem Entdecker Franz Xaver von Wulfen. Wulfen fand im Juli 1779 am Nordhang des Gartnerkofels in den Karnischen Alpen eine Pflanze, die die Hirten "Hundszunge" nannten. Sie wächst nur dort, dafür aber üppig und dicht.

Kärntner Kuhtritt (Wulfenia Carinthiaca)

Info Die sechseckigen Basalt-Säulen sind von Natur aus so geformt. Vor mehr als 20 Millionen Jahren, in der Tertiärzeit, spuckte ein Vulkan im oberpfälzischen Pechbrunn glühend heiße Lava aus, die an der Oberfläche zu Säulen erstarrte. Der Abbau dieses Basaltgesteins am Großen Teichelberg wurde im Jahr 2018 nach 130 Jahren eingestellt.

Entspannen in Bayerns steinreicher Ecke: Wir freuen uns auf Ihren Besuch!